Montag, 25. März 2013

Re: Russendisko

Russendisko

>Wladimir Kaminer

Genres: Erzählung, Biographisch
Bewertung: ★ ★ ★ ☆ ☆
Inhalt: 
Ob Griechen, die Italienisch sprechen müssen, weil sie eine Pizzeria besitzen, ob russischer Telefonsex oder die steile Karriere eines Studenten aus der Ukraine vom Tellerwäscher eines Krokodil-Steakhauses zum "Manager" eines Kürbiskern-Stands - Wladimir Kaminer versteht es meisterhaft, seine Figuren mit Charme und Humor zum Leben zu erwecken.
Meinung:
Nachdem meine Mutter jahrelang von diesem Buch geschwärmt hat, dachte ich, ich könnte es mir ja auch endlich einmal zu Gemüte führen. Vielleicht liegt es daran, dass ich zu jung und erst nach der Wende geboren bin, aber mich hat das Buch ein wenig enttäuscht. Frei nach dem Motto "So isses halt." schreibt Kaminer über seine Erlebnisse nach der Einwanderung und das immer ein bisschen illegale, immer ein bisschen obskure Leben seiner Freunde und sich selbst. Spaß beim Lesen der Vignetten hat man, denn das alltägliche Leben ist immer noch das amüsanteste, aber mir hat einfach irgendeine Struktur im Buch gefehlt. Es liest sich wie ein nachträglich und unregelmäßig geführtes Tagebuch, ohne Handlungstrang oder Leitfaden. Viel Witz, aufeinandertreffende Kulturen und ein kleiner Einblick in das Immigrantenleben unmittelbar nach der Wende haben Russendisko aber doch drei Sterne von mir eingebracht.
(Auch ein Pluspunkt: Matthias Schweighöfer in der Hauptrolle des Films, den ich mir demnächst wahrscheinlich mal ansehen werde.)

Für: Zwischendurch-Leser, Vignetten-Möger, Immigranten und Berliner.


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